Geposted von EddieCochran,
Der Sprout-Neuzugang Tomáš 'oskar' Štastný bringt große Erfahrung mit ins Team. Seine beste Zeit hatte der 28-jährige Tscheche bisher bei mousesports. Die neue AWP bei Sprout ist oskar. Der 28-jährige Tscheche sammelte bei internationalen Lineups bereits eine Menge Erfahrung und feierte große Erfolge. 99Damage hat oskar gefragt, wie die erste Begegnung als Spieler von Sprout gegen den großen deutschen Rivalen BIG war und wie er sich die Zukunft bei seinem neuen Team vorstellt.

99Damage: Oskar, eines deiner ersten Spiele für Sprout war gegen BIG – den großen Konkurrenten von Sprout in Deutschland. Wie war das Spiel für dich?


oskar: Für mich war das Spiel nichts Besonderes. Ich bin erst neu zum Team gestoßen, daher habe ich von der großen Rivalität der beiden deutschen Teams noch nichts mitbekommen. Aber sicher bin ich froh, dass wir das Spiel gewonnen haben und ich hoffe, dass wir unsere Siegesserie ausbauen können.



Wie ist der Kontakt zu Sprout entstanden und warum hast du dich für einen Wechsel entschieden?


oskar: Im Internet gab es einige Gerüchte über mich, dass ich ein schlechter Teamkollege sei und anderer Unsinn. Aber Sprout hatte keine Vorurteile mir gegenüber. Denis 'denis' Howell kennt mich gut. Als er mich kontaktiert und gefragt hat, ob ich bei Sprout spielen möchte, habe ich mich gefreut. Zu dieser Zeit wollte mich niemand in Europa. Sprout war das erste Team, das mich gefragt hatte. Und weil ich unbedingt wieder spielen wollte, habe ich natürlich zugesagt.


Sprout konnte im vergangenen Jahr international auf sich aufmerksam machen. Was wusstest du bisher von Sprout?


oskar: Auch ich hatte bereits ein paar offizielle Matches gegen Sprout gespielt, aber andere Spiele von ihnen habe ich nicht gesehen. Aber ich weiß, dass sie einen echt guten Job gemacht haben.


Wie war der Trainingsauftakt bei Sprout? Wie wurdest du im Team aufgenommen?


oskar: Der Auftakt lief gut. Was mich tatsächlich überrascht hat, war die zahlreiche Kommunikation im Spiel. Mir war das anfangs ein bisschen zu viel, um ehrlich zu sein. Aber das sind alles kleine Dinge, an denen wir in Zukunft arbeiten werden. Ich wurde vom Team super aufgenommen und zusammen mit Paweł 'dycha' Dycha wird das richtig gut werden.



Wie war das Wiedersehen mit denis und Spiidi? Waren beide mit ein Wechselgrund?


oskar: Wie ich bereits sagte, kein Team in Europa wollte mich und ich wollte unbedingt spielen. denis und Sprout waren die Einzigen, die mich wollten, also musste ich mich nicht zwischen irgendetwas entscheiden. Mit Timo 'Spiidi' Richter habe ich bisher nicht so viel zusammengespielt, aber ich kenne ihn natürlich. Mit denis habe ich ein paar Matches mehr gespielt und daher kenne ich ihn ganz gut. Aktuell bin ich einfach froh, hier zu sein.


Was ist anders oder neu bei Sprout und gibt es Unterschiede im Hinblick auf andere Profiteams?


oskar: Es gibt sicherlich einige Unterschiede, wenn ich zum Beispiel an meine Zeit bei mousesports zurückdenke. Sprout sehe ich auf einem Level mit den HellRaisers, aber bei Sprout finde ich den Umgamg und die Kommunikation im Team besser. Bei mousesports waren wir im Vergleich dazu ein deutlich erfahreneres Team.

Was uns bei Sprout noch fehlt, sind ein paar Ingame-Abstimmungen. Ich will wieder in Form kommen und meinem Team weitergeben, was ich in meiner Karriere bei anderen gelernt habe. Aktuell kann ich das noch nicht, weil ich mein Level noch nicht zurückgewonnen habe. So ist es natürlich schwer, Erfahrungen oder Tipps mitzugeben, wenn man aktuell noch ein bisschen gegen sich selbst kämpfen muss.


Wie ist bisher die Zusammenarbeit mit Coach Niclas 'enkay J' Krumhorn verlaufen?


oskar: Ich mag enkay, er macht einen großartigen Job im Team. Er ist ein cooler Typ.


Welches Trainingspensum absolviert ihr aktuell?


oskar: Aktuell trainieren wir sieben Stunden am Tag, dazu gehört auch der theoretische Teil. Ich glaube auch, dass ein höheres Pensum von beispielsweise zwölf Stunden am Tag kontraproduktiv wäre, denn dadurch ist man schnell erschöpft. Der Effekt ist, dass du irgendwann das Spiel hasst. Aus meiner Erfahrung aus der Vergangenheit heraus ist das nicht nur mir passiert. Daher bin ich zufrieden, wie wir trainieren. Natürlich muss das Training effektiv sein.



Kannst du mit deiner großen Erfahrung deinem neuen Team weiterhelfen?


oskar: Meine Erfahrung wird helfen, wenn ich mich mit dem Team besser auf den Maps und Positionen eingespielt habe. Ich kann zurzeit nicht einfach zu meinen Mitspielern sagen: Tu dies, tu das. Ich brauche Zeit, um mich mit jedem einzuspielen. Zurzeit arbeite ich vorrangig an mir selbst, weil ich einige Zeit nicht intensiv Counter-Strike gespielt habe. Ich will zurück auf mein altes Level kommen.


Du spielst schon eine Weile in internationalen Lineups. Wie ist es, immer unterwegs zu sein?


oskar: Natürlich ist das anstrengend, aber ich liebe meinen Beruf. Wenn man den Spielplan gut strukturiert und genügend Zeit zur Erholung bleibt, ist das besser, als jede Woche auf jedes Turnier zu fahren.


Und wenn der Stress doch zu viel wird - wie schaffst du einen Ausgleich?


oskar: Das hängt vom Wetter ab. Natürlich verbringe ich viel Zeit vor dem PC. Außerdem spiele ich gerne Tischtennis, gehe gerne schwimmen, ja das war's schon. Und ich chille gerne auf der Couch bei Musik.


Du hast in deiner Jugend viel Eishockey gespielt. Wie ist es damit?


oskar: Das ist echt lange her. Einen Schläger hatte ich seit meiner Verletzung in meiner Jugend nicht mehr in der Hand, aber ich habe mit meinem Bruder nochmal das Schlittschuhlaufen probiert. Das war keine gute Idee, weil ich wieder Schmerzen im Bein bekommen habe - deswegen lasse ich es nun sein damit.



Und wer sind deine Helden im Eishockey?


oskar: Ich verehre Jaromír Jágr. Aktuell mag ich David Pastrňák, der echt gut bei den Bruins spielt. Die Boston Bruins sind daher mein Lieblingsteam. Und ich mag noch Alexander Ovechkin. Als Eishockey-Spieler wollte ich immer so sein wie er.


Deine erfolgreichste Zeit war bei der deutschen Organisation mousesports. Wie war die Erfahrung und hast du dort eigentlich Deutsch gelernt?


oskar: Bei mouz haben wir ausschließlich Englisch gesprochen. Ein paar deutsche Wörter kenne ich von der Schule, aber Deutsch sprechen kann ich nicht wirklich. Die Zeit bei mouz allgemein brachte mir unglaublich viel Erfahrung. Ich bin absolut dankbar für jedes Spiel mit mouz und die Zeit mit den Jungs damals. Das waren tolle Zeiten, obwohl es viele Höhen und Tiefen gab. Die Zeit bei mouz war einer der schönsten Abschnitte meines Lebens


Du warst der erste Tscheche, der an einem CS:GO-Major teilgenommen hat. Bist du in deiner Heimat dadurch ein Star geworden?


oskar: Ich glaube schon. Viele Nachwuchsspieler schauen zu mir auf und dafür bin ich wirklich dankbar. Überhaupt bekomme ich viel Unterstützung aus Tschechien, was ich sehr zu schätzen weiß.


Wie ist es generell um die Entwicklung des Esport in Tschechien bestellt?


oskar: Die Esport-Szene in Tschechien wächst - langsam aber sicher. Ich habe einige Turniere verfolgt, die gut organisiert waren und ein begeistertes Publikum hatten. Zudem zeigen Nachrichten unseres größten TV-Senders News über den Esport. Dadurch erfahren die Menschen nun mehr davon. Der Esport in Tschechien entwickelt sich in die richtige Richtung - aber es fehlt natürlich noch einiges im Vergleich zu großen internationalen Turnieren.



Was bringt die Zukunft bei Sprout?


oskar: Ich denke, dass wir einen weiten Weg vor uns haben. Natürlich würden wir uns gerne für ein Major qualifizieren. Aber Sprout schaut nicht nur auf Major-Turniere wie zum Beispiel die HellRaisers, bei denen ich zuvor war. Also liegt der Fokus nun anders verteilt. Was vor uns steht, ist eine Menge Training, wir wollen viel an uns selbst arbeiten. Dann wird sich zeigen, wie gut wir sind. Aber ich denke schon, dass wir genügend Potential haben, um gutes Counter-Strike spielen zu können.


Welche persönlichen Ziele hast du bei Sprout?


oskar: Natürlich wollen wir alle in der Rangliste steigen - die Top 15 wären schön und dann können wir vielleicht jemanden aus den Top fünf ärgern. Das sind Ziele, die machbar sind, wenn wir zu unserem Spiel finden. Ich persönlich habe den Anspruch, Major zu spielen und auch andere Turniere gegen namhafte Gegner zu gewinnen.


Foto: Sprout

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