Geposted von kautzy,
Drei lange Wochen FACEIT Major London 2018 liegen nun hinter uns. Bevor wir uns aber direkt wieder mit den nächsten Turnieren beschäftigen, stellt sich die Frage, was wir aus dem Major gelernt haben. Astralis ist einsame Spitze

Jedes Team hat mal einen schlechten Tag, außer Astralis. Der Grund: Das Team verlässt sich nicht auf individuelle Leistungen, sondern auf Setups, Kommunikation und Utility. Wenn der Gegner mit HEs ins Nirvana gebombt wird, perfekt getimte Smokes den Execute verhindern und immer jemand für den Trade-Frag zur Stelle ist, kommt es nicht mehr darauf an, ob das Aim on point ist. Wenn die Headshots trotzdem sitzen, ist das reiner Bonus und niemand kommt auch nur ansatzweise an die Dänen ran.


The bait is strong

"Ein großes Announcement, das sich direkt auf CS:GO auswirkt" wurde auf Twitter verkündet - von einer einzelnen Person, die weder mit FACEIT noch mit Valve in Verbdindung steht. Trotzdem haben alle angebissen. Die Spekulationen reichten von Free2Play über Battle Royale bis zur Source 2-Engine. Letztlich lagen aber alle falsch.

Am Ende war es dann lediglich ein kleiner Werbeclip, in dem FACEIT seine Team-Ligen angekündigt hat. Angesichts der großen Erwartungen landete das Announcement damit irgendwo zwischen Enttäuschung und Lachnummer.

Die zahlreichen Spekulationen sind symbolisch dafür, wie sehr die Community nach Neuerungen lechzt, aber CS:GO ist und bleibt das ungeliebte Stiefkind von Valve und muss weiterhin unter der Treppe wohnen.


Das Major-System ist und bleibt Bullshit

Challengers Stage hier, Buchholz-System da - alles nur vergebliche Kosmetik. Das einzige, was Teams wie Winstrike und Virtus.pro geschafft haben, ist, zu beweisen, dass das Major-System noch angestaubter ist als die Source-Engine.

Im schnelllebigen Esport sollten sich Teams nicht aufgrund ihrer Leistung von vor sechs Monaten qualifizieren. Wenn die Majors der Höhepunkt des CS:GO-Jahres sein sollen, müssen dort die besten Teams spielen und das momentane System steht dem leider im Wege.

Nichts geht über Köln und Katowice

Zugegeben, die Playoff-Matches in London hätten einseitiger nicht sein können, aber die Stimmung vor Ort war trotzdem eine herbe Enttäuschung. Eigentlich haben die spielerischen Qualitäten UKCS zu einem Meme gemacht, aber die Crowd hat es nun bestätigt. Die meisten von uns haben schon Mathe-Klausuren mit mehr Stimmung erlebt. Die ESL One Cologne 2018 hat vor Kurzem wieder demonstriert, wie viel Feuer die Zuschauer vor Ort in ein CS:GO-Event bringen können und ein Major hätte Ähnliches verdient gehabt.



Alles in allem eines der schwächeren Majors. Immerhin kann man sich beim kommenden Major in Katowice dann endlich wieder sicher sein, dass die Atmosphäre eines Majors würdig sein wird. Denn selbst die ESL will aus dem FACEIT Major lernen.


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