Der alte Gott der CIS-Szene: Zeus

Geposted von Valkyrie243,
Bereits zwei Mal stand er mit seinem vorherigen Team, Natus Vincere, im Finale eines Valve Majors und doch gewann er ein Major erst, als er mit Gambit Esports den unwahrscheinlichen Weg bis zum Sieg schaffte. Als ob er nicht schon vorher Teil der Counter-Strike Geschichte gewesen wäre, hat er sich nun endgültig mit seinem Namen im Vermächtnis von CS verewigt.
Hier geht's zum Spieler-Portrait von AdreN

Hier geht's zum Spieler-Portrait von mou

Hier geht's zum Spieler-Portrait von Dosia

Hier geht's zum Spieler-Portrait von Hobbit



Die Geschichte von Zeus beginnt weit vor den Valve Majors: 1.6

Die Geschichte von Danylo 'Zeus' Teslenko beginnt schon weit vor der Zeit von Global Offensive und Valve-Beteiligung. Zu Zeiten schlechten Internets, Turnieren mit nur ein paar Euros als Preisgeld und einem jungen, hungrigen Zeus.

Mit einem Sieg startete Zeus in die 1.6 Turnierszene, als er mit seinem Team pro100, in dem auch heutiger Na'Vi Spieler Ioann 'Edward' Sukhariev als auch der jetzige Gambit Coach Mikhaylo 'Kane' Blagin mitspielten, die Asus Open Winter 2005 gewann, wofür sie gleich zwei Mal das russische 1.6 Virtus.pro Line-Up besiegen mussten.

Daraufhin hielten er und sein Team Pro100 sich relevant, in dem sie in den Asus Open Events in der Regel in den Top-4 platzierten oder gewannen, wobei sie bei den World Cyber Games 2006 nur eine 9-16 Platzierung erzielen konnten, als sie gegen das US-amerikanische Team 3D verloren und somit das Turnier verließen.

In der Mitte von 2007 wechselte er dann zusammen mit Edward zu Virtus.Pro, wo sie es neben den drei russischen Spielern Alexey 'LeX' Kolesnikov, Viktor 'Sally' Filimonchenko und Roman 'ROMJkE' Silnikov direkt die russische Konkurrenz Amazing Gaming ausschalten konnten, wodurch sie sich den Sieg bei den ASUS Open Summer 2007 eigen machten.

Später kam dann Kane erneut in sein Team, wobei sie dann mit diesem Lineup relativ erfolgreich verweilten, bis Zeus 2009 gleich vier Mal das Team wechselte: Zuerst zurück zu Pro100, wo er mit einem komplett ukrainischen Lineup in der Gruppenphase des DTS-Cup 2009 ausschied.

Daraufhin spielte er in der ASUS Open Spring erneut in einem russischen Lineup, mit dem er es als forZe bis in das Viertelfinale schaffte. Für DTS Gaming spielte er dann den Arbalet Cup Ukraine 2009 erneut in einem komplett ukrainischen Team, bis er dann für den Arbalet Cup Europe 2009 mit dem größtenteils ukrainischen Lineup von KERCHNET spielte. Erst im Januar 2010 trat er seinem Markenzeichen-Team Natus Vincere bei.

Das Ukrainische Na'Vi und Zeus

Mit dem Beitritt in Na'Vi traf er erneut auf seinen alten Teamkameraden Ioann 'Edward' Sukhariev und verbündete sich mit den Ukrainern Yegor 'markeloff' Markelov, Arseny 'ceh9' Trynozhenko und Sergey 'starix' Ischuk um die ersten vier Turniere siegreich zu verlassen.

Die folgenden Jahre bewies sich Na'Vi als eines der relevantesten und gefährlichsten Teams, in dem sie Turniere ständig in den Top-4 oder höher beendeten. Die höchste erspielte Gewinnsumme dieser Zeit gewannen sie 2011 bei den Intel Extreme Masters V, wofür sie Frag eXecutors, unter anderem mit den Spielern Jarosław 'pashaBiceps' Jarząbkowski, Filip 'NEO' Kubski und Wiktor 'TaZ' Wojtas, im Finale um 35.000 US-Dollar, besiegen konnten.



Na'Vi, Zeus und Global Offensive

Der Start für Na'Vi mit dem 1.6 Roster in Global Offensive war hart: Gleich bei den ersten beiden Turnieren verabschiedeten sie sich in der Gruppenphase, und darauf ging es auch eher schleppend voran. Im Lichte dieser Tatsache durchlief Na'Vi ein paar Änderungen: Zuerst flogen Yegor 'markeloff' Markelov und Ioann 'Edward' Sukhariev aus dem Team, um für Denis 'seized' Kostin und Anton 'tonyblack' Kolesnikov Platz zu schaffen. Daraufhin wurde kibaken durch den zurückkehrenden Edward ersetzt.

Anschließend wurde ceh9 von Ladislav 'GuardiaN' Kovács abgelöst und zu guter Letzt hat Egor 'flamie' Vasilyev Sergey 'starix' Ischuk im April 2015 auf die Coach-Position verdrängt. Zu diesem Zeitpunkt hatte Na'Vi bereits den langsamen, zermahlenden Stil durch Starix entwickelt, welcher von Zeus nun weiterhin verwendet und überarbeitet wurde.

Er fügte GuardiaN und flamiE reibungslos in das System ein und Na'Vi wurde das konstant gefährlichste Team, welches auf den Ranglisten nicht auf dem ersten Platz lag. Sie standen sowohl 2015 als auch 2016 im Finale eines Majors, angeführt von Zeus, und scheiterten an Team EnVy und an dem brasilianischen Luminosity Gaming Squad.

Es wirkt wie eine Farce: Das Team, mit dem wohl ausgearbeitesten System und dem vielleicht besten AWPer, das dazu verdonnert scheint, das ewige Zweite zu bleiben. Das Management wurde nach abnehmender Qualität der Performance des Teams nervös und tauschte Zeus am 4. August 2016 für mehr Firepower in Aleksandr 's1mple' Kostyliev aus, da starix zu dieser Zeit als Coach das In-Game-Leading übernahm.

Na'Vi konnte nicht ahnen das bald darauf eine Regel aufgenommen wurde, in der Valve das exzessive benutzen des Coaches in Valve Majors verbietet.




Zeus auf der Suche nach dem Olymp

Verlassen von seinem eigenen Ziehkind war Danylo 'Zeus' Teslenko auf der Suche nach einem vielversprechenden Team, und nachdem er einige Zeit mit seinen nationalen ukrainischen Teams unterwegs war, wurde er anscheinend auf Gambit aufmerksam: Veteranen Mihail 'Dosia' Stolyarov und Dauren 'AdreN' Kystaubayev spielten zusammen mit Rustem 'mou' Telepov ein stabiles, wenn auch ungeschliffenes Spiel.

Im gleichen Atemzug wie Zeus wurde dann auch Abay 'Hobbit' Khasenov von Gambit hinzugefügt, und so fand Zeus sich inmitten eines Mischmasches aus Erfahrung und Siegeshunger. Potential mit dem er arbeiten konnte.

Gleich zeigten sich andere Ergebnisse: Sie gewannen sofort einige zweitrangige LANs wie die Acer Predator Season 3 und DreamHack Winter 2016, und sie ließen viel Potential erkennen. Als sie beim ELEAGUE Major 2017 bis ins Viertelfinale kamen und sich gegen Fnatic nicht durchsetzen konnten, gab man sich auch keine Blöße und die Fans hatten Hoffnung, dass sie durch ihren Legend Spot nun genug Zeit hatten, um ihr Spiel zu verfeinern und perfektionieren.

Sie spielten nur noch bis zum Juni in Turnieren mit, wobei ein 5.-6. Platz bei den Dreamhack Summer 2017 den Abschluss bildet, bis sie sich einen knappen Monat als Vorbereitung aufs Major Zeit ließen. Diese Zeit hatten sie wohl gut genutzt.

Gambit, Zeus und das Major

Gambit galt auch bei Events die sie gewannen vorher meistens als Underdogs. Viele wissen nicht, wie sie Dosia und Zeus bewerten sollen. Das änderte sich dieses Major jedoch schlagartig.

Neben Teams wie SK Gaming, FaZe Clan, ein in der Heimat nie zu unterschätzendes Virtus.pro, North und den amtierenden Major-Champions Astralis, steht Gambit erneut, wahrscheinlich irgendwo zurecht, als Underdog da.

Schon die Gruppenphase bot viele Überraschungen: FaZe flog ohne auch nur einen Sieg mit einer Bilanz von 0-3 aus dem Turnier und BIG zog gegen allen Erwartungen 3-0 ohne auch nur eine Niederlage durch eben diese Gruppenphase. Doch noch viel wichtiger für diesen Artikel ist, dass Gambit es BIG gleich tat. Nicht SK, nicht Astralis, sondern Gambit sind zusammen mit BIG mit 3-0 als Erste in den Playoffs.

In der ersten Runde, dem Viertelfinale, besiegten sie Fnatic, ein Team, gegen denen man Gambit noch gute Chancen eingestehen würde. Dies änderte sich jedoch bei ihren Halbfinalgegnern Astralis, welche vorher SK eliminiert hatten. Trotzdem zog Gambit gegen alle Erwartungen, unter einer starken Führung von Zeus und einer starken Performance von praktisch allen Spielern, an Astralis vorbei direkt ins Finale, der nächsten Überraschung entgegen: Immortals.

Zeus und der greifbare Olymp

Nun stand nur noch Immortals zwischen Zeus und dem Major Titel, der prestigeträchtigsten Auszeichnung die ein Spieler und Team erreichen kann. Immortals, die jungen, hungrigen Brasilianer, würden sich jedoch nicht kampflos geschlagen geben. Ächzend und krächzend zog die gut geölte Machine an Immortals vorbei, gewann 2-1 das Finale und Zeus konnte endlich sein Versprechen als auch Traum wahr machen: Zusammen mit Dosia, mou, Hobbit und AdreN ist er Major Champion.




Kommentare