Geposted von _waVe,
Counter-Strike: Global Offensive boomt! Die Spielerzahlen brechen immer neue Rekorde, die Preisgelder ebenso und fast jedes Wochenende können die Zuschauer ein großes Event verfolgen. Das Jahr 2015 ist nun fast vorüber und erneut war das Wachstum des Spiels nahezu ungebremst. Ein Rückblick auf die Entwicklung der letzten Jahre und einige Gründe für den Erfolg. E-Sport als Triebfeder
Counter-Strike: Global Offensive gilt als eine der größten und wichtigsten E-Sport Disziplinen. Das Spiel als reines Casual-Vergnügen zu sehen ist kaum denkbar, dementsprechend eng ist auch die Entwicklung der Spielerzahlen mit der Entwicklung der Turniere und Preisgelder verknüpft. Ende November 2013 fand mit der DreamHack Winter 2013 das erste Major-Turnier in CS:GO statt. VALVe stellte die für damalige Verhältnisse unglaubliche Preisgeldsumme von 250.000 US-Dollar zur Verfügung, wobei es noch keine Stickergelder gab. Counter-Strike: Global Offensive verzeichnete zu jener Zeit bereits ein gesundes Wachstum, dennoch waren die Spielerzahlen (~1,25mio.) verglichen mit heute (~9,2mio.) relativ gering. VALVe ging damals in Vorleistung und die Rechnung ging auf, denn durch das hohe Preisgeld katapultierte man das Spiel wieder in die Reihen der ernstzunehmenden E-Sport-Disziplinen. Auch der Einfluss auf die Spielerzahlen war sofort ersichtlich. Über 140.000 Zuschauer sahen die DreamHack Winter damals und im Dezember 2013 konnte die Zahl der Spieler, die im Schnitt gleichzeitig spielten, um über 56% gegenüber dem Vormonat gesteigert werden.
Auch in diesem Jahr spielte der E-Sport eine große Rolle. Wer unseren 99Damage-Jahresrückblick aufmerksam verfolgt hat, dem wird aufgefallen sein, dass die Gesamtpreisgelder, die jeder Turnierveranstalter am Anfang des Jahres ausgerufen hat, im Verlauf des Jahres deutlich erhöht wurden. FACEIT sprach zum Beispiel im Januar von einem Gesamtpreisgeld von 250.000 US-Dollar für 2015. Schlussendlich wurde diese Summe deutlich übertroffen und 250.000 US-Dollar wurden alleine schon auf den Finals der FACEIT 2015 League Stage #3 auf der DreamHack Winter 2015 ausgespielt. Die zu gewinnenden Gelder auf den Major-Turnieren sind hingegen auf den ersten Blick gleich geblieben. Wie bereits zur DreamHack Winter 2013, betrug das Preisgeld der Major-Turniere auch in diesem Jahr 250.000 US-Dollar. In Wahrheit ist die Summe, die VALVe an die Teams ausgeschüttet hat, jedoch sehr viel größer. Während es 2013 wirklich nur 250.000 US-Dollar und eine Reisekostenunterstützung war, wurden beispielsweise auf der ESL One Cologne 2015 über 4.200.000 US-Dollar an Stickergeldern und Preisgeld ausgezahlt. Nur wenige E-Sport Events weltweit können diese Zahlen toppen.
Über 1,2 Millionen Zuschauer sahen das Finale der ESL One Cologne 2015. Ungefähr so viele Menschen, wie Ende 2013 noch überhaupt Counter-Strike gespielt haben.

Spielerzahlen in Counter-Strike: Global Offensive
  • Ende 2013: 1.250.675
  • Ende 2014: 3.762.775
  • Ende 2015: 9.209.514

Das Skinfieber
Passionierte Counter-Strike-Spieler wissen um die Eigenschaften, die ihr Lieblingsspiel so besonders machen. Doch heute ist es nicht nur die gute Balance, das hohe teamtaktische Niveau und die spannenden Matches auf jahrelang etablierten Maps, die neue Spieler anlocken. Auch wenn es viele nicht gerne hören möchten: Der Handel mit Skins hat in Counter-Strike: Global Offensive mittlerweile eine ganz eigene Faszination und Anziehungskraft erreicht, die ebenfalls immer neue Spieler in das Spiel lockt. In keinem Spiel sonst können so hohe Preise für Items erzielt werden. Auch das Wetten auf den gängigen Plattformen gleicht heute immer mehr den Spekulationen auf dem Aktienmarkt und Profi-Matches die beispielsweise auf CSGOLounge gelistet sind, haben nicht selten um ein Vielfaches mehr Zuschauer. Wir müssen akzeptieren, dass für viele Spieler die Skins wichtiger sind als das Spiel selbst. Das mag den ein oder anderen ärgern, auf der anderen Seite macht es das Spiel nicht schlechter; im Gegenteil: Auch Skins tragen massiv zum Wachstum bei.

Ein günstiger Preis und stetige Weiterentwicklung
Counter-Strike: Global Offensive war nie ein teurer Vollpreistitel, sondern wurde von Anfang an zu einem fairen Preis angeboten. In regelmäßigen Abständen, wie zum Beispiel im momentan stattfindenden Steam-Winter-Sale, wird das Spiel sogar für nur 6,99 EUR gehandelt. Spieler die auf den Kauf von Keys und Skins verzichten, können wohl in kaum einem Spiel so günstig mehrere hundert Stunden Spielspaß erhaschen. Counter-Strike ist für fast jeden erschwinglich und auf der anderen Seite entwickelt VALVe das Spiel stetig weiter, was bei manch teuren Vollpreistiteln meist schon nach wenigen Wochen nicht mehr der Fall ist. Mittlerweile haben sogar die Updates selbst das Zeug um neue Rekorde zu generieren. Als im letzten Monat, im Zuge des Major-Updates, der umstrittene R8-Revolver eingeführt wurde, gab es kurz darauf einen neuen Höchstwert an gleichzeitigen Spielern im Spiel. Erstmals waren es über 800.000.

Was bringt 2016?
Im Hinblick auf die Ankündigungen für 2016 kann man davon ausgehen, dass das Wachstum von Counter-Strike: Global Offensive auch im nächsten Jahr munter weiter geht. Vor allen Dingen in den USA gibt es noch ein großes Wachstumspotenzial, welches durch die ELEAGUE und die MLG Columbus 2016 ausgeschöpft werden soll. Seit der Operation Bloodhound sind nun auch schon einige Monate ins Land gezogen und jeden Tag könnte die neue Operation starten, auch das wird wieder viele neue Spieler anziehen, sodass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis man die 10 Millionen-Marke knacken wird. Bereits im letzten Jahr wurden zudem die ersten vorsichtigen Schritte auf den asiatischen Markt unternommen, wo Counter-Strike: Global Offensive bisher kaum eine Rolle spielt. Für die MLG Columbus 2016 gibt es ein Asia-Minor und mit dem letzen Update wurden neue Server in Hong-Kong gestartet. Der Boom ist also noch lange nicht vorbei und wir dürfen gespannt sein wie es weiter geht!

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