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Nach insgesamt 19 CS:GO-Majors findet eine Ära ihr Ende. Doch bevor mit Counter-Strike 2 ein neues Kapitel aufgeschlagen wird, blicken wir noch einmal auf acht Fakten des BLAST.tv Paris Major 2023. Die französische Hauptstadt wurde zum würdigen Schauplatz des allerletzten Major-Turniers der CS:GO-Geschichte. Was vor zehn Jahren mit der DreamHack Winter 2013 in sehr kleinem Rahmen begann, entwickelte sich schnell zu einer Erfolgsgeschichte des E-Sports mit ausverkauften Arenen und insgesamt 15,25 Millionen US-Dollar Preisgeld.

Vitality mit krönendem Abschluss



Dass mit Team Vitality ausgerechnet eine in Paris ansässige Organisation das letzte Major gewinnt, ist in vielerlei Hinsicht ein krönender Abschluss der CS:GO-Ära. Dass der MVP-Titel des Turniers an Mathieu 'ZywOo' Herbaut geht, ist dabei noch das i-Tüpfelchen. Schließlich wurde der "Auserwählte" an dem Tag geboren, an dem Counter-Strike offiziell erschienen ist, nämlich am 9. November 2000.



Doch nicht nur für ZywOo war es eine Genugtuung, den begehrtesten CS:GO-Titel endlich in die Höhe strecken zu können. Auch für seinen Kapitän und Ansager Dan 'apEX' Madesclaire ging ein Traum in Erfüllung. Zwar durfte er bereits vor acht Jahren mit Team EnVy bei der DreamHack Cluj-Napoca 2015 in den Genuss eines Major-Sieges kommen. Doch zu dieser Zeit hieß der Ansager des französischen Starensembles noch Vincent 'Happy' Schopenhauer und viele zweifelten in der Folge an den IGL-Qualitäten von apEX.



kennyS verlässt die Bühne



Vor dem Major-Finale zwischen Team Vitality und GamerLegion sorgte ein weiterer Franzose für Aufsehen. Kenny 'kennyS' Schrub, der die Rolle des AWPers in CS:GO revolutioniert hatte, gab sein Karriereende bekannt. Der 28-Jährige nahm an 14 Major-Turnieren teil und gewann eines davon: die DreamHack Cluj-Napoca 2015 zusammen mit apEX.

Hinzu kommen zahlreiche LAN-Erfolge mit Team VeryGames, Titan, Envy und schließlich G2 Esports. Neben unzähligen Highlight-Plays, die der Counter-Strike-Welt für immer in Erinnerung bleiben werden, war kennyS auch Teil des Showmatches vor dem Major-Finale. Und dort sorgte er, natürlich in klassischer kennyS-Manier, ein letztes Mal für Furore.



dupreeh & zonic erreichen Legenden-Status



Einen weiteren Meilenstein erreichten die Dänen Peter 'dupreeh' Rothmann Rasmussen und Danny 'zonic' Selim Sørensen. Nach vier gewonnenen Majors mit Astralis, davon drei direkt in Folge, gelang den beiden nun der fünfte Streich.

dupreeh geht damit als der CS:GO-Spieler mit den meisten Major-Siegen in die Geschichte ein und ist zeitgleich der Spieler mit dem meisten gewonnenen Preisgeld. Knapp 2,2 Millionen US-Dollar strich der Däne in seiner bisherigen CS:GO-Karriere ein, gefolgt von seinen drei ehemaligen Mitspielern Andreas 'Xyp9x' Højsleth (2 Millionen), Nicolai 'dev1ce' Reedtz (1,9 Millionen) und Lukas 'gla1ve' Egholm Rossander (1,8 Millionen).

Case Opening entpuppt sich als Fake



Ein skurriler Vorfall während des Major-Finales in Paris durfte natürlich auch nicht fehlen. Das beliebte Live Case Opening, bei dem Zuschauer:innen CS:GO-Kisten vor Ort öffnen, sollte die Arena kurzzeitig zum Kochen bringen: Denn erstmals gelang es einem Zuschauer bei laufender Kamera, eine goldene Kiste zu ziehen. Was sich so fühlte, als wäre es zu schön, um wahr zu sein, sollte sich kurz darauf leider auch bestätigen.

Ein Twitter-User machte darauf aufmerksam, dass es sich bei der Aktion um einen Fake handelte. Statt eines Live Case Openings spielte der Zuschauer in Paris lediglich ein Video ab. Doch trotz des offensichtlichen Betrugs ging auch dieser Moment in die CS:GO-Geschichte ein.



GamerLegion vs. Pick'Em Challenge



Der Cinderella Run von GamerLegion beim Major war ebenso historisch wie zermürbend. Zumindest für all diejenigen, die an der Pick'Em Challenge teilnahmen. Der Finaleinzug des Underdogs machte bei vielen auch die allerletzten Hoffnungen auf eine Diamond Coin zunichte. Hoffnungen, die die anderen Außenseiter-Teams Monte, Apeks und Into The Breach bereits vor der Champions Stage über weite Strecken zerstört hatten.

Der Twitter-Kanal von CYBERSHOKE analysierte anhand von 50.000 Pick'Ems eine Quote von lediglich 0,26% für die Diamond Coin. Es ist schwer zu sagen, ob bei vorherigen Major-Turnieren jemals eine schlechtere Quote realistisch war. Eine offizielle Statistik von Valve gibt es dafür leider nicht.




Die Ungekrönten in CS:GO



Mit dem Ende des Turniers in Paris herrscht nun auch Klarheit darüber, welche Spieler nie in den Genuss eines Major-Sieges in CS:GO kommen werden. Trotz vier aufeinanderfolgender Playoff-Teilnahmen bei den vergangenen vier Majors bleibt Heroic, und allen voran Casper 'cadiaN' Møller, der Traum verwehrt. Seit Jahren bastelt der 27-jährige Ansager an seinem dänischen Lineup, hat dabei Astralis als bestes dänisches Team abgelöst und hält sich mit Heroic schon eine gefühlte Ewigkeit an der Weltspitze. Doch auch dieses Mal sollte es nicht reichen.



Dem Bosnier Nikola 'NiKo' Kovač widerfährt das gleiche Schicksal - unzählige Major-Teilnahmen, die legendäre Finalniederlage beim ELEAGUE Major: Boston 2018 mit dem FaZe Clan gegen Cloud9 und die zuletzt starke Performance mit G2 Esports. Die gute Nachricht ist jedoch, dass sowohl cadiaN als auch NiKo in Counter-Strike 2 ohne Zweifel erneut nach dem ganz großen Erfolg streben werden.



paszaBicycle von Warschau nach Paris



Auf eine ganz besondere Weise zelebrierte der Pole Jarosław 'pashaBiceps' Jarząbkowski das letzte CS:GO-Major. Um das polnische Team 9INE vor Ort zu unterstützen, machte sich Papito kurzerhand auf den Weg von Warschau nach Paris - und zwar auf dem Fahrrad!

Zwar schied 9INE bereits vor seinem Eintreffen in Paris aus dem Turnier aus, doch die CS:GO-Legende setzte ihre 1.800 Kilometer lange Reise dennoch fort und erreichte ihr Ziel innerhalb der geplanten Zeit von nur einer Woche. Die europäische Rundfahrt dokumentierte pasha zudem mit Bildern und Statusberichten auf seinem Twitter-Kanal, wo er letztlich auch sein persönliches Siegerfoto veröffentlichte.



Das Major in Zuschauerzahlen



Der Turnierveranstalter BLAST warb im Vorfeld damit, sämtliche Major-Zuschauerrekorde brechen zu wollen. Zwar fand das Event großen Anklang, doch für einen neuen Rekord reichte es am Ende nicht. Das Finale von Paris hatte mit 1,53 Millionen Peak Viewers lediglich die drittmeisten Zuschauerzahlen der CS:GO-Geschichte. Platz eins hält weiterhin das PGL Major Stockholm 2021 mit 2,75 Millionen Peak Viewers, gefolgt vom PGL Major Antwerp 2022 mit 2,11 Millionen.

Dennoch war Paris mit fast 60 Millionen Stunden Watch Time eines der erfolgreichsten Major-Turniere der vergangenen Jahre und belegt damit Rang fünf. Auch in dieser Kategorie brach das PGL Major Stockholm mit 71 Millionen Stunden alle bisherigen Rekorde. Einen neuen Anlauf, um Zuschauerrekorde zu brechen, wird demnach das erste Major in CS2 mit sich bringen.





Bildquelle: BLAST.tv

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