Geposted von EddieCochran,
Kristian 'k0nfig' Wienecke spricht über seine aktuelle Situation und seinen Weg zurück ins CS:GO-Profigeschäft. Eine Rückkehr zu Astralis schließt er nicht aus. Die Vergangenheit will der dänische CS:GO-Spieler Kristian 'k0nfig' Wienecke aktuell wohl lieber vergessen machen und blickte Ende vergangener Woche in seine Zukunft voraus. Doch vielleicht hilft genau dieser Blick zurück noch einmal entscheidend weiter.

Der Däne galt neben dev1ce als größtes Talent seiner Generation, das an guten Tagen seine Gegner auf höchstem Niveau pulverisieren konnte. Doch vor drei Jahren schrieb Duncan 'Thorin' Shields auf Dexerto bereits die "Tragödie" von k0nfig auf, die nichts anderes als sein verschleudertes Talent behandelte.

Diverse Negativ-Schlagzeilen



Als Gleichnis lässt sich die Situation im Jahr 2022 beschreiben, denn k0nfig steht vor nichts weniger als dem Scherbenhaufen seiner Karriere. In einem Interview mit Dexerto und in einem persönlichen Statement analysierte der Däne ausführlich seinen Status Quo, der wahrlich nicht einfach ist. Derzeit ist der CS:GO-Profi im unfreiwilligen Ruhemodus, nachdem die Zusammenarbeit mit Astralis spektakulär endete.

Der 25-jährige CS:GO-Spieler schrieb in den vergangenen Monaten diverse Negativ-Schlagzeilen, die mit einem komlizierten Knöchelbruch und dem Abschied von Astralis kulminierten. Nun erschien ein in Worten geläuterter k0nfig, der nach eigenen Angaben seine Probleme mit psychologischer Hilfe angehe und an seiner Rückkehr ins Profigeschäft arbeite.

Zeitgleich zum Interview veröffentlichte der Däne deshalb ein Statement auf Twitter, in dem er mit "k0nfig 2.0" eine neue Version von sich verkündete. Darin steht, dass "ich bis in die tiefsten Winkel meiner Seele gekrochen bin, um zu ändern, wer ich bin". Mit der Unterstützung von seiner Familie, Freunden und der Hilfe eines Psychologen wolle er nun einen Neuaufbau seiner Karriere in CS:GO beginnen.



Ausfall bei Major-Qualifikation



Die Schuld sucht der Rifler nicht bei anderen, sondern sagte gegenüber Dexerto, dass er sich selbst die "Stolperdrähte" in seiner Karriere gelegt habe. Der letzte brachte ihn vor zwei Monaten bei der ESL Pro League Season #16 zu Fall, als der muskelbepackte Skandinavier auf Malta in eine Schlägerei verwickelt wurde und einen komplizerten Knöchelbruch davontrug.

Die Verletzung an k0nfigs Fuß musste operiert werden. Damit verpasste er das so wichtige IEM Road to Rio 2022: European RMR A und sein Team Astralis, das auf einen Stand-In seines Academy-Teams zurückgreifen musste, überdies die Qualifikation für das IEM Rio Major 2022. Die Konsequenzen waren im Anschluss hart, denn k0nfig und die dänische E-Sport-Organisation gingen getrennte Wege. Eben diese Trennung nennt k0nfig als Initialzündung für eine neugewonnene Motivation, um auf die Profi-Server zurückzukehren.



Aufgrund seiner persönlichen Situation suchte k0nfig Hilfe bei einem Psychologen, mit dem er seine Defizite aufarbeitete. Dazu gehörte offenbar übermäßiger Alkoholkonsum: "Trinken löst definitiv etwas in mir aus“, sagte der Däne und bringe ihn in Situationen, in denen er "sehr emotional" reagiere.

Neben dem Zwischenfall auf Malta geriet k0nfig auch in eine Auseinandersetzung bei den IEM Cologne 2022. Die Folge war ein Polizei-Einsatz, der am 11. Juli um 5 Uhr morgens in Köln in einem Hotel am Kennedy-Ufer passierte. Gegenüber 99Damage bestätigte die Polizei Köln diesen Vorfall. Wenige Stunden zuvor unterlag Astralis dem FaZe Clan im Upper-Bracket-Finale der Gruppe B. Für die Dänen ging es immerhin bis ins Halbfinale des Events in der Rheinmetropole.


Vorfälle in Köln und auf Malta



Der Vorfall in Köln und der folgende auf Malta liefern k0nfig also wenig Argumente, um Astralis den Schwarzen Peter zuzuschieben. Auch wenn er leise Kritik an seiner Ausbootung im Dexerto-Interview über die Art und Weise erkennen ließ. Schon zuvor gab es kritische Stimmen aus der CS:GO-Community, die die dänische E-Sport-Organisation dafür kritisierte, dass sie ihrem Schützling in dieser Zeit eine sicher notwendige Unterstützung verwehrte.

Astralis-Sportdirektor Kasper Hvidt ließ die Tür bei der Trennung allerdings offen: Er sei hier jetzt und in Zukunft immer willkommen, hieß es bei seiner Vertragsauflösung am 10. Oktober, die laut Astralis in beiderseitigem Einvernehmen geschah.

Im Interview mit Dexerto ließ k0nfig wissen, dass diese Option denkbar wäre. Käme ein aktuelles Angebot für eine Rückkehr zu Astralis, würde er es annehmen. Er sagte darüber hinaus, dass die Rückkehr von Nicolai 'dev1ce' Reedtz allein nicht alles bei Astralis reparieren könne und dass das Team immer noch jemanden wie ihn brauche, um an die Spitze zurückzukehren.

Interesse von Teams und Organisationen



Falls die Rückkehr zu Astralis nicht klappen würde, sieht er seine Zukunft bei einem anderen dänischen oder internationalen Team. Weiterhin glaubt k0nfig, dass er die Server dominieren könne und noch längst nicht seine "Blütezeit" überschritten habe. Doch bisher gleicht die Karriere des dänischen CS:GO-Spielers einer Achterbahnfahrt - auf und neben dem Server. Phänomenalen Leistungen folgten spielerische Einbrüche.

Nun ringt der Däne um seine Rückkehr und seine Relevanz im CS:GO-Profigeschäft. Er verspricht, aus seinen Fehlern gelernt zu haben und bereit für den Wettkampf und Trophäen zu sein. Nach Angaben von k0nfig bekundeten mehrere Teams und Organisationen bereits ihr Interesse an einer Verpflichtung. Aktuell wolle sich der Däne noch etwas Zeit lassen mit einer Entscheidung, sagte er Dexerto.

Bei seiner letzten Station Astralis fehlt weiterhin ein Rifler in der Stammformation. Nicht ausgeschlossen also, dass bei "k0nfig 2.0" demnächst noch einmal Kasper Hvidt im Smartphone-Display aufleuchtet. All das klingt dann aber schon nach einem Märchen. Der bereits als tragisch interpretierten Karriere des hochtalentierten CS:GO-Spielers könnte das aber durchaus eine positive Richtungsänderung geben.

Foto: PGL

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